DER RECHTE RAND : Die Damen der Bewegung
„Ohne Frauen keine Zukunft“ – so schwärmt der niedersächsische NPD-Landesvize Andreas Molau von den Damen der „nationalen Bewegung“. Sie seien angriffslustig, politisch – und eben weiblich, meinte er unlängst in der Parteizeitung Deutsche Stimme (DS). So verkündete der Landesverband die Gründung einer Regionalgruppe des „Ring Nationaler Frauen“ (RNF).
„Als Frauenorganisation der NPD wird der RNF nun auch in Niedersachsen die NPD unterstützen“, erklärt Ricarda Riefling, Frau des bereits zu einer Freiheitsstrafe verurteilten Neonazis Dieter Riefling.
In der Partei schätzen Führungspersonen, was NPD-Freundin Jasmin Langer einst in Hannover zur Wirkung von Frauen bei der Parteiarbeit sagte: „Die Leute sind gleich doppelt so freundlich bei Verteilaktionen. Unsere Gegenwart nimmt offenbar Aggression heraus“.
In den vergangenen Jahren drängten Mädchen und Frauen verstärkt in die „nationale Bewegung“. Unter den Parteizugängen, so die NPD, sind angeblich etwa die Hälfte Frauen. Vor diesem Trend warnen Experten des „Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus“ schon seit langem: Rena Kenzo erwartet, das mit der Gründung auch in Niedersachen „parteilose Frauen aus den Kameradschaften jetzt den Weg in die NPD finden“.
Schon 2006 riefen parteinahe Frauen den RNF als Dachverband ins Leben. Von einer Instrumentalisierung der Frauen durch die NPD, um „bürgerlich und harmlos“ zu erscheinen, will NPD-Aktivistin Stella Hähnel in der aktuellen DS nicht sprechen.
Bei ihren Forschungen beobachtet das Netzwerk zudem, dass rechte Frauen heute öfters in „sozialen Berufen“ auffallen. Rechtsextremismus und Sozialarbeit ist für diese Frauen kein Widerspruch, wenn ihre Tätigkeit rassistisch und nationalistisch aufgeladen ist. Von einen Massenphänomen müsse man aber noch nicht ausgehen.