DER CRASHKURS : Wie least man eine Drohne?
Warum least man MALE-Drohnen?
Das ist viel unbürokratischer. Denn dann braucht man keine eigene Zulassung. Für die MALE-Drohnen, die so hoch wie Flugzeuge fliegen, würde die Bundeswehr hierzulande sowieso keine bekommen. Im europäischen Luftraum müssten Korridore gesperrt werden – was Lufthansa und Co. nicht gerade begeistert. Selbst für das Training von Piloten ist Deutschland zu dicht besiedelt. Außerdem: Mietdrohnen lassen sich flexibel einsetzen. Die Kosten sind planbar. Die Bundeswehr muss sich noch nicht auf einen Hersteller festlegen. Und die heimische Industrie bekommt auch noch ein Zuckerl, denn sie darf die geleasten Drohnen warten.
Wie muss man sich das praktisch vorstellen?
Die drei Heron-Drohnen der israelischen Firma IAI, die die Bundeswehr in Afghanistan fliegt, sind nur dort zugelassen. Gestartet und gelandet werden sie von den Israelis. Sind die Drohnen in der Luft, übergeben sie den Joystick an Bundeswehrpiloten, die im Herstellerland ausgebildet wurden. Über den Wüsten New Mexicos und Israels gibt es genug Platz.
Kann man noch mehr leasen?
Ja. Insgesamt zeichnet sich ein Trend zum Outsourcing ab. Die britische Armee etwa least Tankflugzeuge. Und das Verteidigungsministerium seine Dienstwagen. JULIA AMBERGER