■ DEMONSTRATIONEN: Nur elf von 1.700 im Vorjahr unfriedlich
Berlin. Nur elf von insgesamt 1.730 Demonstrationen und Versammlungen unter freiem Himmel sind im vergangenen Jahr in Berlin »unfriedlich« verlaufen. Dabei wurden 220 Polizeibeamte verletzt, wie Innensenator Heckelmann (CDU) jetzt mitteilte. Über die Zahl der verletzten Demonstranten lägen dem Senat »keine verwertbaren Erkenntnisse« vor. Als »unfriedlich« wurden jene Veranstaltungen eingestuft, in deren Verlauf eine Mehrzahl von Teilnehmern Straftaten unter Gewaltanwendung oder -androhung begangen hat. Bei den häufigsten Gesetzesverstößen handle es sich erfahrungsgemäß um Landfriedensbruch, Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung und Vermummung. Die größten Ausschreitungen gab es bei der »Revolutionären 1.Mai-Demonstration«, 97 Beamte wurden verletzt, 17 davon mußten vom Dienst abtreten. Zwischenfälle gab es auch bei Demonstrationen gegen den Golfkrieg am 17. Januar in Kreuzberg, Mitte und Charlottenburg, bei Aufzügen gegen Rassismus am 20. April in Kreuzberg und Lichtenberg und am 3. Oktober in Kreuzberg sowie bei einem Protestmarsch gegen die Schließung von Jugendklubs Anfang Juni in Hohenschönhausen.
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