DEM EHRENBÜRGER ZUM 75. : Wowereit lobt Biermann als „anstößig“
Der im Jahr 1976 aus der DDR ausgebürgerte Liedermacher Wolf Biermann feiert am heutigen Dienstag seinen 75. Geburtstag. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) erklärte dazu am Montag in einem Gratulationsschreiben, die Biografie des Künstlers und sein dichterisches wie musikalisches Werk spiegelten „auf einzigartige Weise deutsche und Berliner Geschichte“ wider. Zudem sei Biermann „im besten Sinne des Wortes immer anstößig gewesen“ und habe „mit seiner Kunst die Mächtigen vorgeführt“.
Biermann lebt seit seiner Ausbürgerung wieder in Hamburg, wo er am 15. November 1936 als Sohn kommunistischer Eltern geboren wurde. Sein jüdischer Vater wurde in Auschwitz ermordet. Als Schüler siedelte Biermann in die DDR über und lebte später als Lyriker und Liedermacher in Ostberlin. Mit seinem legendären Konzert in Köln im November 1976, das seine Ausbürgerung nach sich zog, durchbrach er ein durch die DDR-Behörden verhängtes zwölfjähriges Auftrittsverbot. Der von der SPD und der Linkspartei geführte Senat hatte Biermann 2007 die Ehrenbürgerwürde erst nach heftigen Auseinandersetzungen verliehen. (epd)