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Archiv-Artikel

DATENPANNE BEI DATENLECK-PROJEKT Wikileaks leakt US-Depeschen ungeschwärzt

BERLIN | Nach der schweren Datenpanne um geheime US-Depeschen hat Wikileaks-Gründer Julian Assange die Flucht nach vorn angetreten und die heiklen Dokumente selbst ungeschwärzt ins Internet gestellt. Über seine Enthüllungsplattform Wikileaks ist seit Freitagnacht ein kompletter Datensatz mit mehr als 250.000 Dokumenten abrufbar. Damit sind nun auch die Namen von Informanten der US-Botschaften öffentlich, die teils sensible Informationen lieferten.

Ursprünglich hatten Wikileaks-Gründer Assange und seine Medienpartner wie der Spiegel sich darauf geeinigt, die Namen von Informanten, deren Sicherheit durch eine Veröffentlichung gefährdet werden könnte, zu schwärzen. Allerdings geriet die verschlüsselte Datei mit den ungeschwärzten Namen in Umlauf. Außerdem veröffentliche der britische Journalist David Leigh in einem Buch über Wikileaks das Passwort zur Entschlüsselung der Botschaftstelegramme. Der Spiegel, die New York Times, El País und der Guardian erklärten in einer Stellungnahme, sie missbilligten die Entscheidung, durch die Quellen in Gefahr geraten könnten. (dpa)