: DAS WETTER: IM KERKER
Im Kerker herrschten unmögliche Zustände. Einige der Gefangenen nörgelten plötzlich an der Verpflegung herum: Steak, Pommes und Bier waren ihnen nicht mehr gut genug, sie verlangten lautstark nach verschimmeltem Brot und abgestandenem Wasser. Eine andere Gruppe der Eingekerkerten war unzufrieden mit den weichen Himmelbetten. Sie forderten feuchtes, fauliges Stroh als Schlafstätte und klagten ihr Recht auf Ratten ein, die ihnen in der Nacht über die Gesichter laufen sollten. Der Inquisitor, der sich stets bemühte, es allen Insassen recht zu machen, stöhnte: „Nie kann man es den Herrschaften recht machen. Als nächstes wollen sie ohne gerechte Verhandlung eingekerkert werden, oder sie fordern womöglich, in Eisen geschlagen und an die Wände gekettet zu werden.“ Er stieß ein kleines hysterisches Kichern aus, aber das, was er gerade noch als überspitzten Scherz gemeint hatte, sollte schnell Wirklichkeit werden. Da wurde es dem Inquisitor zu viel. Er ging in Frührente, züchtete fortan Termiten und lebte glücklich für den Rest seines Lebens.