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Archiv-Artikel

DAS WETTER: DIE STANDPAUKE

Pythia schaute auf die Sonnenuhr und erschrak. Es war schon halb elf, und ab zehn hätte sie bereits auf dem Dreifuß sitzen und Dämpfe einatmen müssen. Aber sie hatte beim Nacktbaden in der heiligen Quelle mal wieder die Zeit verplanscht. Sicher würde Apollon ihr wieder eine seiner berüchtigten Standpauken halten, von wegen, sie bräuchte doch nur einmal in der Woche zu arbeiten, da könne er ja wohl Pünktlichkeit erwarten, und heutzutage würden an allen Ecken und Enden arbeitslose Orakel auf ihren gebrauchten Dreifüßen hocken und darauf warten, so einen wundervollen Job zu bekommen, wie sie, Pythia, einen hatte – und so weiter und so fort … Und genauso, wie Pythia es vorhergesehen hatte, kam es dann natürlich auch.