: DAS WETTER: DER PATRIARCH
Seit jeher war seine Laune mies. Ob hier, ob dort, ob winters oder sommers, frühlings oder herbsts – dem Patriarchen von Passau war das Leben zuwider, und das zutiefst. Schon morgens geriet er, den starken Frühkaffee hatte ihm das Personal zuvor kredenzt, in eine Spirale des Grantelns, die sich umfangmäßig von der Dreiflüssestadt über Braunau bis tief in die Wachau schraubte. Dort verblieb sie den ganzen Tag, um sich tief in der Nacht zum Patriarchen von Passau zurückzuwinden, auf dass der noch ein Stündchen friedlichen Schlafes genießen konnte. Wachte er auf, trank er besagten Frühkaffee, und das ganze Spiralenspektakel nahm von vorne seinen Lauf. Es war nicht schön, auch nicht für den Patriarchen. So weinte der Tropf eines mittags gar bitterlich im stillen Kämmerchen. Daselbst versah er all seine Geschäfte, auch die körperlichen, und kein Mensch außer ihm hatte je hier Zutritt besessen. Und der Patriarch von Passau weinte so herzzerreißend, dass alles Dingfeste, das ihn umgab, all der Plunder, all der Tand, den Tränen nahe war.