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Archiv-Artikel

DAS WETTER: DAS WERK

Der Professor wischte sich den Schweiß von der Stirn und legte den Schraubenzieher beiseite. Dann trat er einige Schritte zurück, ruckelte seine Brille auf der Nase zurecht und betrachtete sein Werk. Monatelang, wenn nicht über Jahre hinweg hatte er geforscht und Baupläne entworfen und wieder verworfen. Er hatte geschraubt, gehämmert, verschweißt und wieder gelöst – und jetzt, endlich, nach dieser, einer Ewigkeit gleichenden Zeit des Schaffens und Verzweifelns stand er vor den Früchten seiner aufopferungsvollen Arbeit. Da stand das Ergebnis mitten im Raum, hoch aufragend und glänzend. Unzählige Schläuche und glitzernde Rohre griffen ineinander, farbige Leuchtanzeigen blinkten lustig auf, und das Ding gab Pfeif-, Piep- und Gurgellaute von sich. Nur hatte – jetzt, da er fertig war – der Professor nicht die geringste Ahnung, wozu die Maschine eigentlich bestimmt war. Er hatte sicher irgendeine Idee gehabt, als er anfing, das Ding zu bauen. Doch er erinnerte sich einfach nicht. Sofort begann er, einen Bauplan für einen Erinnerungsapparat zu zeichnen.