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Archiv-Artikel

DAS GIBT ZU DENKEN

Kathrin Passig, 37, Bachmann-Preisträgerin 2006 („Sie befinden sich hier“) und Sadomasochistin („Die Wahl der Qual“), hat sich für die diesjährigen Klagenfurter Literaturwettlesefestspiele (vom 28. Juni bis zum 1. Juli) etwas ganz besonders Kritisches ausgedacht: In ihrem Blog riesenmaschine.de wird die Antwort auf die Frage „Wer gewinnt den Ingeborg-Bachmann-Preis 2007?“ im Stil einer Wertpapierbörse ver- und gehandelt.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer können ihre jeweils 5.000 Spielgeld-Dollar in die Aktien der 18 Kandidaten investieren. Bei einem Startwert von 5,55 „Dollar“ pro Aktie lässt sich schon jetzt ein kleiner Pulk aus Favoriten ausmachen. Ganz vorne mit dabei: Jochen Schmidt und Jagoda Marinic, deren Wert bei Redaktionsschluss auf 12,50 bzw. 11,04 Dollar gestiegen ist. Ebenfalls gut im Rennen liegen Silke Scheuermann (10,07 Dollar) und PeterLicht (9,79 Dollar), den zumindest popinteressierte Menschen schon länger für seine feinen Texte schätzen – ob’s für Klagenfurt reicht? Schlusslicht, sozusagen die Telekom-Aktie unter den Schriftstellern, ist der Schweizer Dieter Zwicky („Heiter durchsonnt wie Kafkas und Becketts Prosa sind Zwickys Geschichten“, NZZ am Sonntag, 3,24 Dollar).