DAS ENTSCHEIDENDE DETAIL : Du bist doch schon tot
IMAGE Der Handyhersteller Blackberry wirbt mit ganzseitigen Zeitungsanzeigen um Kunden
Bleiwüste. So nennen Journalisten eine Zeitungsseite, auf der es KEIN BILD und viel Text gibt. Früher wurden Zeitungen noch mit Buchstaben aus Blei gesetzt. Der Mobilgerätehersteller Blackberry hat so eine Seite jetzt in 30 Zeitungen in neun Ländern schalten lassen. Das soll Werbung sein.
„An unsere geschätzten Kunden, Partner und Fans“, steht da und: „Mit Sicherheit haben Sie in der letzten Zeit die Schlagzeilen über BlackBerry gelesen und fragen sich wahrscheinlich, was dies für Sie selbst als einer der vielen Nutzer, die tagtäglich auf BlackBerry vertrauen, zu bedeuten hat.“ Die Nachrichten, von denen die wenigen eventuell gehört haben, die Blackberry noch vertrauen, besagen: Der Firma geht es beschissen. Im letzten Quartal fast eine Milliarde Dollar Verlust. Blackberry hat das Smartphone erfunden, die Leute kaufen trotzdem lieber die gut aussehenden Modelle von Apple.
Aber wenn wir schon nicht hip und schön sind, merkelt der Text bieder weiter, so sind wir doch verlässlich. Die „Geschäftswelt“ schätze Blackberry „als die sicherste Lösung für Smartphones“. Soll wohl heißen: Die NSA kann nicht mithören. Klar. Systeme, die kaum einer benutzt, lohnen sich auch nicht zu hacken. Anderer journalistischer Ausdruck für so eine Zeitungsseite: Grabplatte. DAS