Crashkurs per Netzvideo: Die Finanzkrise für Anfänger
Kaum jemand versteht die Finanzkrise. Es fehlt an Bildung, mäkeln Ökonomen. Zum Glück gibt es Internetvideos, die einen kleinen Crashkurs geben - und dabei auch noch witzig sind.
Hank Green ist ein berühmter Geek. Für ein ganzes Jahr hat er aufgehört, seinem Bruder irgendetwas zu schreiben und kommuniziert nur noch per Video mit ihm - die vielen Menschen so gut gefielen, dass er sich im Laufe der Zeit eine kleine Netzfangemeinde aufgebaut. Aus aktuellem Anlass hat er jetzt ein Video produziert, in dem er die Finanzkrise erklärt - stark vereinfacht und absolut komisch.
Ganz allein versucht Hank Green die gesamte Subprime-Krise zu nachzuspielen. Dazu schlüpft er in die Rollen der Hauptkrisenakteure und verdeutlicht durch das Aufziehen unterschiedlicher Hüte, wen er gerade verkörpert. Alles sieht wie Improvisation aus, aber ein echtes Drehbuch gibt es offenbar trotzdem. Lustig ist, dass er so viele Kenntnisse mitbringt, obwohl er die Akteure immer als ziemlich dumm darstellt.
Die Szenerie: Ein armer Amerikaner kauft ein Hause und nimmt dafür einen billigen Kredit auf. "Es ist wie ein kostenloses Haus" sagt ihm die Hypothekenbank. Dann verkauft die Bank den schlechten Kredit weiter. "Du musst an das nächste Vierteljahr denken, nicht weiter. Wenn wir untergehen, wird das ganze Land ohnehin auch untergehen" sagt der Banker zu seinem Kollegen, um dessen schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Doch leider verliert das Haus des armen Amerikaners seinen Wert. Der kann weder den Kredit zurückzahlen noch sein Haus verkaufen. Und so nimmt die Krise ihren Lauf. "Nur eine kleine globale Rezession“ prognostiziert der lustige Banker.
Einige Briten haben auch eine noch einfachere Beschreibung der Krise gefilmt, auch mit Hüten, um die verschiedenen Akteure der Krise darzustellen. Dank dieses Videos kann jeder sein Grundwissen über die Krise verbessern. Leider nicht besonders tiefgreifend. Denn wer wirklich mehr verstehen will, sollte dann doch anderswo recherchieren als bei Youtube.
Leser*innenkommentare
hto
Gast
taz: "Denn wer wirklich mehr verstehen will, ..."
Nach oben hin, wird die bewußtseinbetäubende Bildung zu Suppenkaspermentalität nur noch absurder, also ...
Nee, es reicht wahrhaftig darzustellen, daß die Menschheit an systemrationaler Dummheit zu Grunde geht, mehr zu verstehen gibt es an diesem System nicht - es mangelt an allem was Menschheit zum wahrhaftig-vernunftbegabten Zusammenleben braucht.
Julia Röder
Gast
Eine Recherche zur Bankenkrise auf Youtube mag sinnvoll sein oder nicht, aber einen Artikel sollte dieses Ergebnis nicht wert sein.
Da frage ich mich, warum die taz(zwei) immer öfter von Internetspäßen dieser Art handelt. Von einer Tageszeitung erwarte ich etwas anderes als eine Linksammlung von Seiten, über die Readkteure einmal beim Surfen gestolpert sind.
Eine Zeitung ist heutzutage nur dann noch ihren Preis wert, wenn man dort gut recherchierte Ergebnisse bekommt, die gerade darüber hinausgehen, was der Internetkonsument sich ansonsten selbst zusammenstückeln kann
Blechraucher
Gast
Alles unsinn, die beste erklärung ist "gib mir die welt plus 5 prozent"
http://video.google.de/videoplay?docid=-2537804408218048195&ei=j6vsSKP3MJHS2gKP3JSpCw&q=gib+mir+die+welt+plus+5+prozent&hl=de
Schütteböhn