■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag
Unordnung
und frühes Leid
Der Münchner Produzent Franz Seitz verantwortet einerseits Filme wie „Die grünen Teufel vom Monte Cassino“, andererseits das Schlöndorff-Debüt „Der junge Törless“ und den „Oscar“- Abstauber „Die Blechtrommel“. Bei letzterem war Seitz auch am Drehbuch beteiligt. Er selbst bearbeitete als Autor und Regisseur mit besonderer Vorliebe die Bücher Thomas Manns für die Leinwand. Über „Unordnung und frühes Leid“ schrieben Robert Fischer/Joe Hembus: „Der Film erreicht die Franz Seitz'sche Literaturverfilmungs-Idealform, bei welcher der Originalautor völlig in dem Drehbuchautor aufgeht, ohne daß der Produzent etwas davon merkt.“(Tele 5, 15.30 Uhr)
Im Zeichen des Raben
Dario Argentos Thriller treffen gewiß nicht jedermanns Geschmack. Der italienische Regisseur liebt drastisches, virtuos inszeniertes Grand-Guignol-Kino, weshalb einige seiner früheren Filme als nur beinahe jugendfrei registriert sind. Bei einer eingeschworenen Fangemeinde erfreut sich der „Antonioni des Horrorfilms“ großer Beliebtheit. „Im Zeichen des Raben“, im Original „Opera“ betitelt, ist ein Werk voller rückbezüglicher Anspielungen. Argento greift Motive eigener Arbeiten wieder auf, und er zitiert bekannte Szenen aus „Gothic“-Klassikern wie „Phantom der Oper“, ferner Hitchcocks „Frenzy“ sowie „Die Vögel“. Die Figur des vom Horrorfilm zur Oper gewechselten Regisseurs Marco trägt unverkennbar biographische Züge. Dieser besessene Bühnenberserker tyrannisiert die junge Sängerin Betty, die kurzfristig die Hauptrolle einer „Macbeth“-Inszenierung übernehmen muß. Publikum und Kritik sind begeistert, leider aber auch ein dubioses Individuum, das fortan den FreundInnen der Künstlerin übel mitspielt.(ARD, 0.10 Uhr)
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