■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag
Der letzte Komödiant
Für sämige Danksagungen frischgebackener Oscar-Gewinner gibt es den Schnellvorlauf, aber wegen der frechen Eröffnungsnummern und Zwischenmoderationen des Conférenciers Billy Crystal sind die alljährlichen Zeremonien Pflichtprogramm. Crystal ist einer der vielseitigsten Künstler des komischen Fachs, dem er mit seinem Regiedebüt Reverenz erwies. Gemeinsam mit den bewährten Teamspielern Lowell Ganz und Babaloo Mandel schrieb Crystal das Buch, zeichnet als Produzent und übernahm die Hauptrolle eines zänkischen alten Bühnenkomikers, der sich der Einsicht verweigert, daß seine Zeit abgelaufen ist.(Super RTL, 21.50 Uhr)
Sieben
Mit wollüstigem Ächzen berichteten Rezipienten seinerzeit von den Schreckensbildern dieses Thrillers. Nachfragen ergaben dann freilich, daß diese Bilder auf der Leinwand gar nicht zu sehen, sondern allein der Phantasie der Aussagenden entsprungen waren. Ein größeres Kompliment kann man einem Film nicht machen.(Pro 7, 22.05 Uhr)
Blacula
„That is one strange dude“, bemerkt einer der Aufführenden, wahre Worte, wie sie nur in billigen Filmen zu finden sind. Samuel Z. Arkoff, der große B-Film-Produzent, steckt dahinter, wenn ein Herr Mamuwalde aus Afrika anreist und bei Graf Dracula vorstellig wird, um Hilfe gegen die Sklaverei zu erbitten. Statt diese zu gewähren, schnappt der Transsylvanier zu, da es ihn nach der Gattin seines Gastes gelüstet. Jahre später begegnen wir Herrn Mamuwalde, der jetzt Blacula heißt, in Los Angeles. Was er dort trieb, ward vom Publikum so gern gesehen, daß er im Jahr darauf ein weiteres Mal erstand und unter der Überschrift „Scream, Blacula, Scream“ Pam Grier nachstellte, die keinen Tarantino braucht, um einem blutschlürfenden Lustgreis Paroli zu bieten.(RTL, 2.15 Uhr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen