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Computerpanne bei der Deutschen BahnKunden ohne Tickets

Ein Ausfall im Computersystem der Deutschen Bahn hat am Mittwoch zu zahlreichen Verspätungen geführt. Bahnkunden konnten keine Tickets mehr erwerben. Der Fehler ist behoben, die Ursache noch unklar.

So wünscht man sich das: Keine Warteschlangen am Bahnschalter. Ach, leider gibt es auch keine Tickets? Bild: dpa

BERLIN ap Der Bahnverkehr hat sich am Donnerstagmorgen wieder normalisiert, nachdem das Unternehmen eine fatale Panne in ihrem Computersystem behoben hat. Diese hatte am Vorabend nicht nur Fahrkartenverkauf und Fahrplanauskunft fast komplett lahm gelegt, sondern auch zu Verspätungen geführt. "Der Betrieb läuft wieder, und er läuft stabil", sagte ein Bahn-Sprecher der AP. Der Berufsverkehr sei störungsfrei. Alle Systeme - auch der Online-Verkauf - funktionierten wieder.

Was genau hinter dem Absturz des Netzwerks steckte, war nach Angaben des Sprechers zunächst unklar. Vorrang habe die Normalisierung des Betriebs gehabt. "Aber wir arbeiten an der Ursachenaufklärung", versicherte er. Unklar war zunächst auch, ob es einen elektronischen Ausfall mit solch weitreichenden Folgen schon einmal gegeben hat. Eine Wiederholung der Probleme schloss der Sprecher aber aus.

Seit Mittwochnachmittag war ein Ticketverkauf am Schalter, an den Automaten und im Internet massiv gestört gewesen. Teilweise wurden aber nach Auskunft des Sprechers noch Fahrkarten gegen Bargeld verkauft, auch ein Nachlösen im Zug ohne Zusatzgebühr war noch möglich, wie er sagte. Doch auch das Reiseinformationssystem war lahmgelegt. Die Verspätungen kamen zustande, weil die Züge nach Angaben der Bahn nicht wie üblich elektronische Informationen bekamen.

Am Berliner Hauptbahnhof wurden nach einem Bericht des "Tagesspiegel" Verspätungen von bis zu 130 Minuten angezeigt. Der Bahnsprecher sagte, er könne noch keine Bilanz der Verspätungen und Folgen der Computerpanne ziehen. Für die Kunden soll die Kulanzregelung gelten, dass es bei Verspätungen von über einer Stunde im Fernverkehr eine Rückerstattung von 20 Prozent gebe.

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