RINDERKRANKHEIT: Chronischer Botulismus

HANNOVER | Landwirte sind von einer neuen Krankheit bedroht. Bauern, die über einen längeren Zeitraum engen Kontakt zu Rindern hatten, die an Botulismus leiden, zeigen deutliche Anzeichen für eine chronische Erkrankung. „Die Symptome bei den Landwirten sind Krafteinbußen, Blasenfunktionsstörungen, Augentrockenheit sowie häufiger Durchfall oder Verstopfung“, sagte Professor Dirk Dressler von der Medizinischen Hochschule Hannover. Bislang seien sechs Landwirte über eine Zeitraum von zwei Jahren untersucht worden. Es bestehe aber keine Gefahr für eine neue Massenseuche. „Nach unseren Untersuchungen gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass die Krankheit massive oder gar lebensbedrohliche Ausmaße für den Menschen hat“, sagte der Botulismus-Experte. Zudem seien längst nicht alle Landwirte betroffen, die in Kontakt mit infizierten Rindern gekommen waren. Auch eine Ansteckung von Mensch zu Mensch sei bislang nicht festgestellt worden. In dem ARD-Politmagazin „Report Mainz“ hatte die Mikrobiologin Professorin Monika Krüger von der Uni Leipzig vor einer „seuchenhaften Ausbreitung“ der Rinderkrankheit Botulismus gewarnt. (dpa)