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■ COUCHPOTATO'S CHIPS & TIPSVon Harald KellerSAMSTAG

DER UNSICHTBARE DRITTE

Am Anfang stand nicht viel mehr als Hitchcocks Idee, eine Verfolgungsjagd auf dem Mount Rushmore zu inszenieren. Darauf aufbauend entwickelte der Hochspannungsmeister gemeinsam mit seinem Drehbuchautor Ernest Lehman den Plot um einen ahnungslosen Normalbürger, der für einen CIA-Agenten gehalten wird, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Da Hitch die Geschichte nach Gutdünken ausgestalten konnte, brachte er eine Fülle von Ideen unter, die er seit langem schon realisieren wollte, darunter den berühmten Flugzeugangriff auf Cary Grant im Maisfeld. Ursprünglich sollte der Film In a North-westerly Direction heißen, doch North by Northwest erschien den Beteiligten griffiger. Womit der heutige Fernsehabend ganz im Zeichen des Nordwestens steht. (ZDF, 20.15Uhr)

DIE MONGOLEN

Zwar schmückt neuerdings ein verdienter Academy Award das Vertiko des markantgesichtigen Mimen, und sein Auftritt anläßlich der Oscar- Verleihung war höchst amüsant. Dennoch soll nicht darüber hinweggesehen werden, daß Jack Palance im Laufe seiner wechselhaften Karriere auch ganze Stapel von Schrottfilmen gedreht hat. Dieses Kalte- Kriegs-Epos zählt zweifelsfrei dazu. Palance spielt Ogotai, den Sohn Dschingis Khans. Mit seinen barbarischen Horden zieht er nach Nordwesten, überfällt das unschuldige Polen und macht Krawall. Der Off- Kommentar faßt am Ende die Botschaft zusammen: „Wenn die Völker Europas zusammenhalten“, können nämlich die roten Tartarentrupps aus dem Osten in Schach gehalten werden.(ARD, 23.30Uhr)

EINE STADT

HÄLT DEN ATEM AN

Die weit verbreitete Angst vor der Bedrohung durch Nuklearwaffen lieferte in den fünfziger Jahren Stoff für zahlreiche Science-fiction-Filme. Bereits 1950 drehte der Brite John Boulting einen Thriller, der dieses Unbehagen artikulierte. Ein Atomwissenschaftler namens Willingdon (Barry Jones) versucht mit einer tollkühnen Aktion, die atomare Aufrüstung zu beenden: Er stiehlt einen Sprengkörper und droht mit dessen Zündung, sofern nicht ein sofortiger Produktionsstopp für Nuklearwaffen verfügt wird.(ZDF, 0.50Uhr)

NORDWEST-PASSAGE

King Vidors Edelwestern dreht sich um eine Strafexpedition unter Leitung des herrischen Robert Rogers (S.Tracy) gegen einen auf französischer Seite kämpfenden Indianerstamm. Der Film entstand nach einer Romanvorlage von Kenneth Roberts, enthält aber kaum mehr als den Prolog des Buches. Die eigentliche Geschichte, der Niedergang des Major Rogers und die Suche nach einer nördlichen Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik, sollte einer fest geplanten Fortsetzung vorbehalten bleiben, die allerdings zu Vidors Bedauern nicht gedreht wurde. Vidor selbst behauptete, die Produzenten hätten zur Zeit des Weltkrieges dem Publikum keinen in Agonie verdämmernden Helden zumuten mögen. Andere Quellen besagen, daß sich Spencer Tracy kategorisch geweigert habe, nochmal mit Vidor zu arbeiten.(ARD, 1.25Uhr)

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