■ CHIPS UND TIPS: MITTWOCH

DER FLUSS, DER NIE DAS MEER ERREICHT

Der Titel verrät schon die Pointe dieses Dokumentarfilms über den Okavango-Fluß, der im Hochland von Angola entspringt, 1.800 Kilometer durch das südliche Afrika fließt (und damit länger ist als der Rhein), um sich schließlich in unzählige Arme zu teilen und in der Kalahari-Wüste zu versickern. Dieses einzigartige, schwer zugängliche Delta beherbergt eine Fauna und Flora, wie sie nirgendwo sonst auf der Welt zu finden ist. Vier Jahre benötigte der Tierfilmer Rudolf Lammers für sein umfassendes Porträt des Flusses und seiner Bewohner.(ZDF, 9.03 Uhr)

ECHT FALSCH

3sat widmet sein gesamtes Tagesprogramm heute wieder einmal einem einzigen Thema. Shows, Magazine und Talkshows behandeln Fälschungen aller Art, Manipulationen der Wirklichkeit werden untersucht und beschrieben, Doppelgänger, Falschmelder, Ghostwriter kommen zu Wort, und abendlicher Höhepunkt ist Woody Allens geniale Geschichtsklitterung Zelig (21.50 Uhr).(3sat, ab 12.00 Uhr)

CANDY MOUNTAIN

Julius, ein erfolgreicher New Yorker Musiker, bekommt den lukrativen Auftrag, nach dem verschwundenen Gitarrenbauer Elmore Silk zu suchen. Silks Instrumente sind von besonderer Art und erzielen hohe Verkaufspreise. Ein Exklusivvertrag mit Silk könnte sich infolgedessen als Goldgrube erweisen. Silk aber hat sich der Vermarktung entzogen und seine Spuren verwischt. Julius begibt sich auf die Suche, findet Elmores Bruder und dessen Tochter, driftet immer weiter nach Norden und macht den Gesuchten schließlich wider Erwarten in einem entlegenen Ort ausfindig. Sein Glück scheint gemacht, doch der Alte erteilt ihm eine letzte Lektion. Candy Mountain ist ein Roadmovie, eine filmische Reise durch Amerikas Hinterhöfe, die der Regisseur und Lichtbildner Robert Frank durch seine langjährige fotodokumentarische Arbeit bestens kennt. Frank und Co-Regisseur/Autor Rudy Wurlizer montieren ihre impressionistischen Bilder zu einer leisen Erzählung, die sich als Parabel über das seelenlose Geschäft mit der Rockmusik deuten läßt. David Johansen, Leon Redbone, Dr. John und Tom Waits steuerten einige Titel zum Soundtrack bei; die letzten zwei sind im Film auch als Schauspieler zu sehen.(West 3, 22.45 Uhr)

STADT IM DUNKELN

Dark City lautet der Originaltitel dieses film noir, dunkel ist die Stunde der Ausstrahlung, düster sind die Hinterzimmer, in denen Danny Haley, nachdem er arbeitslos wurde, als Glücksspieler zu Geld zu kommen versucht. Gemeinsam mit zwei Gefährten überredet er einen Reisenden namens Winant zum Kartenspiel. Der brave Mann verliert 5.000 Dollar, die ihm nicht einmal gehören, und bringt sich um. Der psychopathische Bruder des Toten macht die Spielpartner für Winants Tod verantwortlich und will blutige Rache. Sein hartnäckiger Verfolger und das schlechte Gewissen treiben Haley dazu, die Witwe des Selbstmörders aufzusuchen...

In Dark City spielte Charlton Heston erstmals in einem großen Hollywoodfilm, nachdem er zuvor nur in Amateurproduktionen und im Fernsehen aufgetreten war. Zwei Jahre später avancierte er mit Cecil B. DeMilles The Greatest Show On Earth zum Weltstar. Unter der Regie William Dieterles agieren in weiteren Rollen Viveca Lindfors, Dean Jagger und Jack Webb, in späteren Jahren berühmt als Sergeant Friday in der Polizeiserie Dragnet.(Pro 7, 4 Uhr)