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Archiv-Artikel

CDU nimmt übel

Warnung von Polizeipräsident Glietsch an Kreuzberger Porschefahrer soll Nachspiel im Parlament haben

Von WERA

CDU-Politiker sind fleißige taz-Leser. Kaum hatte Polizeipräsident Dieter Glietsch in der taz vom Freitag Porschefahrer davor gewarnt, ihr Auto in Kreuzberg zu warnen, kam die Reaktion via Berliner Morgenpost. „Die Aufforderung, nicht mehr in Kreuzberg zu parken, ist ein Unding. Sie zeigt, dass in der Hauptstadt das Eigentum der Bürger nicht mehr geschützt und die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann“, zitiert die Zeitung den CDU-Vorsitzenden des Innenausschusses, Peter Trapp. CDU-Generalsekretär Dieter Henkel sprach gar von einer Kapitulation. „Wenn Kraft und Wille nicht mehr da sind, Gewalt und Kriminalität zu bekämpfen, dann haben die Linksextremisten ihr Ziel erreicht und die Bevölkerung verunsichert.“

Unterstützung erhielt Glietsch dagegen von Innensenator Ehrhart Körting (SPD): „Gelegenheit macht Diebe, Gelegenheit macht Vandalismus. Man sollte als Besitzer teurer Karossen nicht provozierend parken, sondern am besten gut sichtbar.“ Zur Verteidigung seines Interviews sagte Glietsch: „Der Rat an Besitzer hochwertiger Fahrzeuge, ihre Autos nachts nicht in Kreuzberg zu parken, ist keine Bankrotterklärung, sondern der Hinweis auf eine wirksame Präventionsmöglichkeit.“ WERA