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Archiv-Artikel

Reparatur am System CDU: Kein Anreiz fürs Sitzenbleiben

Von kaj

Die CDU-Fraktion will einen Antrag zur Reparatur des dreigliedrigen Schulsystems in die Bürgerschaft einbringen. Spektakulärste Neuerung: Für Sitzenbleiber sollen die Schulen künftig keine Lehrerstunden mehr bekommen. Damit solle ein „Anreiz“ geschaffen werden, die Zahl der Wiederholer klein zu halten, erklärte CDU-Schulpolitiker Robert Heinemann. Hamburgweit kostet das Sitzenbleiben rund 20 Millionen Euro jährlich. Im Jahr 2003 – so die aktuellste Zahl – wiederholten 3.242 Schüler eine Klasse. Die CDU will das nicht grundsätzlich verbieten, das Geld aber nach „geeigneten Kennzahlen“ auf alle Schulen umverteilen, damit sie es gezielt in die Förderung schwacher SchülerInnen investieren können. Umgesetzt werden könnte dies, so Heinemann, frühestens 2006. Im Herbst 2007 soll die Bildungsbehörde der Bürgerschaft einen Bericht vorlegen.

Ferner stellt die Union fest, dass das Schulsystem für Aufstiege nicht durchlässig genug ist. Deshalb soll es Realschülern gesetzlich erlaubt werden, nach Klasse 10 in die Oberstufe eines jeden Gymnasiums zu wechseln.

Eher mit Vorsicht zu genießen ist der Plan der CDU, die Rückstufung vom Gymnasium ab Klasse 7 nur noch als Ausnahme zu erlauben. Selbst Heinemann räumt ein, dass hier die Gefahr besteht, dass die Schulen vorher noch mehr Kinder wegschickten. Heinemann: „An einem Punkt muss man eben die Entscheidung treffen.“ Damit sich Lehrer in den Klassen 4 und 6 mit ihren Prognosen für die Schüler weniger vertun, soll zudem der Einsatz „zentraler Kompetenztests“ geprüft werden. kaj