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Archiv-Artikel

Bundestrojaner eingeschleust

MÜCHEN ap ■ Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat offenbar 2006 an den mutmaßlichen Islamisten Reda Seyam eine E-Mail mit „Bundestrojaner“ verschickt. Bei der laut Focus ersten und bislang einzigen Onlinerazzia seien die Ermittler auch auf eine Anleitung zum Bau von Sprengsätzen und Fotos von verstümmelten US-Soldaten gestoßen. Das BVS lehnte eine Stellungnahme ab. Focus meldete weiter, der Verdächtige habe den Angriff zwar bemerkt, die E-Mail aber dennoch geöffnet. „Ich habe einen russischen Virusscanner, der hat damals angeschlagen“, sagte Seyam. Er habe den Verdacht gehabt, „jemand macht etwas mit meinem Computer“. Im Februar 2007 stellte der BGH fest, dass es für Onlinerazzien keine rechtliche Grundlage gibt.