piwik no script img

Bundestags-Kommission empfiehlt der Bundeswehr eine Berufsarmee

Bonn (afp) — Eine von der Bundesregierung einberufene Kommission unabhängiger Experten ist nach rund einjährigen Untersuchungen zu dem Urteil gelangt, daß „in langfristiger Perspektive“ geprüft werden soll, die Bundeswehr in eine nur aus Freiwilligen bestehende Berufsarmee zu verwandeln.

Auch wenn „bündnispolitische und militärische Gründe mittelfristig für die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht und die Dauer des Grundwehrdienstes von zwölf Monaten sprechen“, schwinde die „gesellschaftliche Akzeptanz“ für sie, so die Experten nach Angaben des Springer-Blattes 'Die Welt‘. Gleichzeitig werde es angesichts der Veränderungen in der Weltpolitik schwieriger, für die Wehrpflicht eine allgemeine politische Begründung zu formulieren.

Deshalb empfehle die Kommission, „sorgfältig und rechtzeitig“ zu prüfen, „ob Freiwilligenstreitkräfte in langfristiger Perspektive nicht an die Stelle der allgemeinen Wehrpflicht treten sollten“. Der Leiter der Kommission Jacobsen will Bundeskanzler Helmut Kohl den Bericht morgen übergeben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen