■ Bundesliga: Himmlische Ehren
Freiburg/Berlin (taz) – Der Teufel war im Dreisamstadion zu Freiburg in Gestalt von Baden- Württembergs Ministerpräsidenten. Der erstmalige Beistand aus dem Reich der Unterwelt verhalf dem SC Freiburg zu himmlischen Ehren und der exklusiven Millionen-Mannschaft aus dem Kohle- Revier zu höllischem Leid: 4:1 gewann der Gastgeber. Aber es klangen keine Engelszungen, sondern Jubelschreie nach Toren von Rodolfo Esteban Cardoso (39. und 78.), Todt (53.) und Wassmer (80.). Lediglich Stéphane Chapuisat sorgte mit seinem zehnten Saisontor für etwas Licht im Hades der Borussia. Dabei spielten die Freiburger keineswegs durchweg wie von göttlichen Sphären durchseelt. In der zweiten Halbzeit drängten die Gäste, jetzt mit Sammer im Mittelfeld und Karl als Libero, auf den Ausgleich – aber Todt machte das 2:0. Borussias Trainer Ottmar Hitzfeld war „echt sauer“ darüber, daß seine Mannen resignierten. Leise rieselte der Schnee, und die 15.000 im immer ausverkauten Stadion zündeten Wunderkerzen an. Ihnen war ein Christkind mit einem Sieg über die Favoriten erschienen.
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