: Bullen am Beach
Polizisten lassen es sich am Strand gutgehen
Wir wollen sofort zur Polente und Wachtmeister werden. Der gute alte Beruf Polizist ist offenbar nicht mehr das, was er mal war. Wir dachten immer, Polizisten rennen den ganzen Tag idiotischen Langfingern hinterher, essen morgens, mittags, abends Pommes Schranke und fuchteln jedem, der nicht bei drei auf den Bäumen ist, mit der Knarre vor der Nase herum. Weit gefehlt! Zumindest in Schleswig-Holstein, wo die Bullerei im Sommer auf „Inside Beach Tour“ ist, wie die Polizeidirektion in Eutin am Mittwoch verkündete. Unter dem Slogan: „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“, der auch gern andersherum verstanden werden darf, spielen die sehr locker Uniformierten in der „Beach Area unter Sonnenschirmen, im Pavillon oder lässig im Beachstuhl“ ausdauernd „Wikinger-Schach, Spike Ball oder Boccia“. Ein „erfrischender Eisgenuss“ darf selbstverständlich nicht fehlen. Nebenbei tun die braun gebrannten und gut gebauten Bullen dann so, als ob sie Nachwuchs bräuchten, und bieten Interessierten „Infos über den Traumberuf“ sowie „individuelle Beratung mit zukünftigen Kolleginnen und Kollegen“ – vermutlich mit Sandburgenbauen, Muschelnsammeln und Rückeneinschmieren. Ein Träumchen von einem Job. Unsere coole Polente weiß zu leben im heißen Strandsommer.
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