Bürgerschreck revisited : Lordi
Der erste war wohl Vincent Furnier, der als „Alice Cooper“ in bizarren Kostümen den amerikanischen Traum zu einer Musik exorzierte, die bei aller Liebe auch der ironische Kommentar auf die dazu gehörigen Posen war. Dann kamen „Kiss“ und „Twisted Sister“, die nächste Generation feierte die Grusel-Exzesse von „Gwar“. Seit etwas 1992 arbeitet „Lordi“ aus Finnland mit seiner gleichnamigen Band am längst fälligen Update dessen, was man vielleicht am besten Bürgerschreck-Metal nennen könnte.
Mit dem Album „The Arockalypse“ und dem daraus stammenden Song „Hard Rock Hallelujah“ schafften sie 2006 den Durchbruch – besagter Song verschaffte der Band den ersten Platz des einstigen Schlagerwettbewerbs „Eurivision Song Contest“. Musikalisch und auch sonst treten „Lordi“ übrigens durchaus in die Fußstapfen der historischen Vorbilder.
Ihre Kostüme lassen an „Gwar“ denken, ihre Songs erinnern mit ihren einprägsamen Refrains und den feisten Glam-Riffs an „Twisted Sister“, für ihre Bühnenshow lassen sie es mit Pyrotechnik und allem, was dazugehört, „Kiss“-gemäß krachen.
Songtitel wie „The Kids Who Wanna Play With The Devil“, „It Snows In Hell“, „Chainsaw Buffet“, „Good To Be Bad“ und „Supermonstars“ lassen derweil ohne weiteres darauf schließen, dass „Lordi“ zwar kaum noch schocken können, ihr Konzert dafür aber eine durchaus unterhaltsame Angelegenheit werden könnte. ASL
Dienstag, 20 Uhr, Aladin