Bürgerkrieg in Syrien: Kämpfe in Aleppo und Idlib
Mit Anschlägen und Gefechten in mehreren Landesteilen steigt der Blutzoll des Krieges in Syrien weiter. Bald wird der UN-Sondergesandte in Damaskus erwartet.
ISTANBUL/BEIRUT dpa/dapd | Kurz vor einem geplanten Besuch des internationalen Sondergesandten Lakhdar Brahimi in Syrien hat sich die Lage im Land weiter verschärft. Aktivisten berichteten am Mittwoch von schweren Gefechten in der Großstadt Aleppo im Norden des Landes.
Die Kämpfe konzentrierten sich auf den internationalen Flughafen der Stadt, wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die Örtlichen Koordinationskomitees mitteilten.
Der Aktivist Mohammed al Hassan aus Aleppo sagte, das Regime von Präsident Baschar Assad nutze den Flughafen zur Bombardierung von Stadtbezirken, die sich unter der Kontrolle der Rebellen befänden.
Der neue Syrien-Gesandte der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, Brahimi, will noch in dieser Woche nach Damaskus reisen, um die diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Blutvergießens wieder in Gang zu bringen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, Brahimi werde mit Assad zusammentreffen. Ein Termin für das Gespräch wurde noch nicht mitgeteilt.
Bei einem Sprengstoffanschlag auf Regierungstruppen sind nach Rebellenangaben am Mittwoch mindestens 18 Soldaten getötet worden. Wie die syrischen Menschenrechtsbeobachter in London mitteilten, wurden bei der Explosion der Autobombe in der nördlichen Provinz Idlib nahe der türkischen Grenze auch Dutzende Menschen verletzt. Ein Kontrollposten des Militärs sei vollständig zerstört worden, hieß es.
Die Opposition sprach außerdem von neuen Gefechten in Homs, Hama, Deir As-Saur und Damaskus. Dabei seien insgesamt 26 Menschen ums Leben gekommen. Allein am Dienstag sind den Angaben nach landesweit mindestens 138 Menschen dem Konflikt zum Opfer gefallen, darunter 93 Zivilisten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Bundeskongress der Jusos
Was Scholz von Esken lernen kann
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag
Demokratieförderung nach Ende der Ampel
Die Lage ist dramatisch