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Archiv-Artikel

Bürgerfern und selbstherrlich

Betr.: „Majestät leidet“ und Kommentar: „Taktisches Eigentor“, taz hamburg v. 25. 2.

(...) Jemand der sich auf sämtlichen Plakaten mit nicht widerlegbaren Attributen wie Fair und Konsequent schmückt, muss auch damit leben können, dass er von anderer Seite mit dem unwiderlegbaren Attribut Faul versehen wird. Sich vor dem Duell zu drücken ist nicht konsequent, sondern bequem, was den Vorwurf der Faulheit belegen würde. Ein Bürgermeister, der seinen Aufgaben nicht nachkommt, nur weil seine Arbeitsmoral von einer Jugendorganisation kritisiert worden ist, scheint mir ein bisschen zu sensibel und labil. (...) Hamburg braucht einen Bürgermeister, der sich nicht vor unliebsamen Konfrontationen drückt, sondern sich aufrecht seinen Kontrahenten stellt und diese durch Argumente entwaffnet. Das wäre wirklich hanseatisch. Sebastian Lüking

(...) Als „schlimme Entgleisung“ wird der Spruch „wohl faulste Bürgermeister“ bezeichnet. Eine wirkliche Entgleisung war die Rede Schills im Bundestag. Doch da blieb Herr Beust ganz ruhig. Ole von Beust will einer sachlichen Auseinandersetzung mit Thomas Mirow und Inhalten ausweichen. Das wird nicht nur durch seine Absage deutlich, sondern auch dem Wahlkampf der CDU fehlen jegliche Inhalte. Hamburg braucht einen Bürgermeister der Inhalte vermittelt und nicht seine Person. Susanne Buhl

Was, wenn nicht faul, ist ein Bürgermeister, der im März 2003 seinen Innenminister nicht abhält, Schüler von der Polizei vermöbeln zu lassen? Dessen Regierung nicht nur mit dem Verkauf der Krankenhäuser die Gewinne privatisieren und die Lasten sozialisieren möchte? Der seinen Senator wissentlich ein Kita-Chaos sondergleichen anrichtet lässt und seinen Bürgern damit existenzielle Probleme beschert? Der in einer halben Legislaturperiode mehr Volksentscheide und Petitionen provoziert als in der gesamten Hamburgischen Geschichte zusammen? Wenn dieser Bürgermeister nicht faul ist, dann ist er arrogant, bürgerfern und selbstherrlich. Und zu feige, sich seinen Kritikern zu stellen. Tschüß Ole! Carsten Jänschke