Bremens Zukunft : Kammern ratlos
Endlich ist es raus: Es muss vorangehen mit Bremen. Genau. Investiert werden muss. Na klar. Und Bildung, Wissenschaft und Erziehung müssen uns was wert sein. Jawoll. Bremen muss sich auf seine Stärken besinnen. Eben. Und qualifizierte Arbeitsplätze sollen entstehen. Logisch.
Kommentar von Kay Müller
Konsensfähiger kann ein Papier von Handels- und Arbeitnehmerkammer nicht sein. Jeder in der Stadt könnte wohl die Forderungen unterschreiben. Um so verwunderlicher, dass die beiden Kammern jetzt auf Basis ihrer Erklärung dem Senat beratend zur Seite stehen wollen. Kritik an der Regierung vermeiden sie, wollen aber neue Perspektiven aufzeigen. Nur wohin soll die Reise gehen? Zu viele platte Vokabeln, keine konkreten Vorschläge zieren das Papier. „Der Senat kann sich auf die Kammern verlassen“, sagt Handelskammer-Präses Patrick Wendisch. Nett von ihm, dass er helfen will.
Der Anspruch der Kammern ist hehr. Sie wollen dem Senat Dampf machen, weil die Regierung nicht weiß, wie sie den Karren aus dem Dreck ziehen soll. Sie bieten ihre Beratung an. Doch praktische Vorschläge zu Steuer- oder Bildungspolitik haben die Kammern nicht, gemeinsame Vorschläge zum Sparen – Fehlanzeige. Auf solche Berater kann der Senat glatt verzichten.