Blutige Landkarte: Türkische Schüler malen mit Blut
Eine türkische Schulklasse malt eine riesige Türkeikarte mit eigens dafür abgezapftem Blut. Sie widmeten den Soldaten, die im Kampf gegen die PKK gefallenen sind.
![](https://taz.de/picture/402537/14/eigenblut.jpg)
Der Nationalismus in der Türkei treibt seit den massiven militärischen Auseinandersetzungen mit der kurdischen PKK Ende letzten Jahres immer seltsamere Blüten. Jetzt hat eine Gymnasialschulklasse dem Land gezeigt, was wahrer Patriotismus ist.
Zwei Monate lang zapfte sich jeder Schüler und jede Schülerin der Klasse jeden Tag in Eigenbehandlung Blut ab, bis sie am Ende genug für ihr großes Werk zusammenhatten: eine türkische Landkarte zu malen, im leuchtenden Rot der türkischen Fahne.
Die Landkarte in den Dimensionen eines großen Wandgemäldes widmeten sie den im Kampf gegen die PKK gefallenen Soldaten und schickten sie an den Generalstabschef Yasar Büyükanit nach Ankara. Büyükanit, selbst Nationalist durch und durch, rühmte mit Tränen in den Augen die Haltung der Schüler.
Anderen ging das denn doch zu weit. Etliche Kommentatoren schüttelten den Kopf und die Schulaufsichtsbehörde ordnete eine Untersuchung an, um herauszufinden, wer im Lehrkörper die Jungen und Mädchen dazu gebracht haben könnte, ihre Liebe zum Vaterland per Selbstverstümmelung zu demonstrieren. Ergebnis: niemand. "Es war ganz allein unsere eigene Idee", verkündete die Schulklasse stolz.
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