Vormerken : Blick in die Vergangenheit
Der Berliner Fotograf Bernd Heyden hatte einen geradezu magischen Blick für die heiteren, poetischen und melancholischen Momente des Alltags. In intensiven, klar komponierten Bildern hielt er zwischen 1968 und 1984 das Leben der kleinen Leute im Berliner Arbeiterbezirk Prenzlauer Berg fest, in dem er selbst von Kindheit an gelebt hatte. Straßenkehrer, Kohlenträger, Schornsteinfeger, Leichenträger, Fleischer, Pudelzüchter und Stehgeiger gehören ebenso zu den Menschen, die er zwischen den zerfallenden Gemäuern rechts und links der Prenzlauer Allee einfühlsam porträtierte wie die alten, oft invaliden Leute und nicht zuletzt die lustigen, die traurigen und die frechen Kinder seines Kiezes. Aber auch bei Ausflügen zum Alexanderplatz oder in die halbseidene Welt der Pferderennbahnen gelangen ihm Porträts und Momentaufnahmen von großer Kraft. Der aus den Beständen des Bildarchivs Preußischer Kulturbesitz zusammengestellte Band zeigt erstmals eine umfassenden Querschnitt durch das Werk des Autodidakten, der mit seinen ungeschönten Bildern wesentliche Zeitdokumente aus dem anderen deutschen Staat schuf und damit ganz nebenbei zu den bedeutendsten Fotografen der DDR gezählt werden kann.
„Berlin – Ecke Prenzlauer“ Buchvorstellung: 11. September, 19 Uhr, Dock 11, Kastanienallee 79