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Archiv-Artikel

Bewundernswerte Rechenkünste

Betr.: „Das Klinikum Mitte wäre bald insolvent“, taz bremen, 22.12.2006.

Man muss sich schon über die Rechenkünste der Kollegen Betriebsräte aus den Kliniken Bremen-Ost und Links der Weser wundern: Der Jahresverlust 2005 betrug für das Klinikum Bremen-Mitte nicht 26,  sondern 3,3 Millionen Euro! Des Weiteren kam eine Prüfung durch Krankenhausplaner zu dem Ergebnis, dass eine 100 Millionen Euro-Investition nicht zu den erforderlichen Kostensenkungen geführt hätte. In dieser Variante hätte ein Großteil der Altbausubstanz weiterbetrieben werden müssen.

Zurzeit werden im Klinikum Bremen-Mitte neben dem Zentral-OP noch in weiteren fünf Standorten Operationsabteilungen betrieben. Nur durch eine Bündelung dieser Ressourcen kommt es zu der dringend erforderlichen Kostensenkungen.

Eine Verteilung von Krankenhausleistungen aus dem Klinikum Bremen-Mitte auf andere Kliniken würde in diesen Kliniken ganz erhebliche Investitionen erfordern. Gleichzeitig würde eine kostenträchtige Dezentralisierung zementiert.

Auch medizinisch-inhaltlich kann man nach heutigem Stand ein Klinikum der Maximalversorgung nicht einfach aufteilen. Dadurch käme es zu einer Verschlechterung der medizinischen Versorgung für die Bevölkerung. Beispielsweise ist ein traumatologisches Oberzentrum ohne Verzahnung mit anderen Fachabteilungen wie Neurochirurgie, Augenklinik und so weiter nur schwer vorstellbar.

Nach unseren Prüfungen entkommt das Klinikum Bremen-Mitte mit dem Masterplan seiner ruinösen Kostenstruktur und sichert damit tausende von Arbeitsplätzen!

THOMAS UHLIG, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Klinikum Bremen-Mitte GmbH, Bremen