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Betr.: „Von Personenkult halte ich nichts - Die neue Drogenbeauftragte“, taz hamburg vom 13.3.00Vorbild?

Das Portrait der neuen Drogenbeauftragten, die übrigens nicht mehr eine solche „des Senats“ ist, ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert und aufschlussreich:

Frau Baumeister übt mit Aussagen, von ,Personenkult' nichts zu halten, es wichtig zu finden, dass nicht eine einzelne Person im Vordergrund steht und dass man sich nicht über einen Titel, sondern über Politik profiliert, auch – zumindest indirekt – Kritik an ihrem Vorgänger und setzt sich damit erfreulicherweise von dessen, von sehr vielen oft als eitel und überheblich empfundenem Auftreten ab. Und die Aussage, Bossong sei ihr Vorbild „hinsichtlich Kompetenz und Fachlichkeit“, ruft die Frage hervor, auf welches Gebiet und welche Funktionen sie dies denn bezieht und was sie denn anders – und besser – machen will. Eine zumindest indirekte Antwort darauf gibt die Feststellung, dass ,Kooperation' ein Wort ist, das im Gespräch immer wieder fällt; zugleich wird damit eine der größten und zugleich fundamentalen Schwächen und Defizite ihres Vorgängers, der vielfach eher antikommunikativ, desintegrierend und polemisch-provozierend agierte, benannt und deutlich, dass zumindest ein – positiver – Stilwechsel zu erwarten ist.(...)

Es heißt zwar, Frau Baumeister wolle sich „politisch noch nicht outen“ – und doch tut sie es gleich mehrfach: Sie findet die Linie der Hamburger Drogenpolitik richtig – was heißt das konkret und gilt das auch für ihre Umsetzung? – und verwendet dieselben Schlagworte von Hamburgs – angeblicher – „Vorreiterrolle“ – womit lässt sich dies konkret belegen oder gilt das nur verbal und für Ankündigungen? – und vom sog. „Modernisierungskurs“ und einer „outputorientierten Finanzierung“; Frage: Müssten, wenn man den Output zum Maßstab nimmt, nicht bestimmte Fixerstuben im sog. „dezentralen System“ – ein weiteres Schlagwort – schließen? (...)

Nicht zuzustimmen ist der Bemerkung, dass die Wahl von Frau Baumeister „vorerst kaum Anstoß erregen kann“, da das, was sicherlich für die Person gilt, kaum auf die Auswahl und das Verfahren zutrift: Hamburg – zu Recht oder nicht – zur exponierten drogenpolitischen Hochburg dieser Republik zu proklamieren und die Drogenbeauftragen-Stelle bundesweit auszuschreiben, dann aber lediglich eine verwaltungsinterne Lösung ausgerechnet in der Behörde zu wählen, die im Zentrum des SPD-Filzes und des PUA steht, die maßgeblicher Teil des seit Jahren andauernden, heftigen und bundesweit beispiellosen Streits mit der Drogenhilfe ist. (...) P. Bremer

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