: Betr.: Schnell mal Wäsche waschen
„Die ehemalige Dozentin für Literatur Lu Xiaoling war bereits 1957 in der Phase des Kampfes gegen Rechtsabweichler zur Arbeit auf dem Dorf verurteilt worden. Auf diese Weise war sie später in der Volkskommune gelandet, wo man sie der Wäscherei zugeteilt hatte, die sie mit gründen half, damit die Frauen mehr Zeit für die Feldarbeit hatten – und sich so nicht mehr von den Gesprächen und politischen Diskussionen, die draußen während der Arbeit geführt wurden, ausgeschlossen fühlten. In der Kommunewäscherei arbeitete Lu Xiaoling volle elf Jahre. Selbst als man sie 1975 rehabilitierte, blieb sie in der inzwischen zu einem Privatbetrieb umgewandelten Wäscherei. Sie kehrte nicht wieder nach Schanghai und an die Universität zurück. Angeblich soll sie auch im Dorf Liu Ling, das sich in der Zwischenzeit zu einem Industrieort mit einer kleinen Arbeitersiedlung gemausert hatte, glücklich geworden sein. Ihr Geschäft läuft immer besser, allgemein spricht man lobend nur von ‚Lu’s Laundry‘ “AUS: „VIERTER BERICHT ÜBER DEN FORTSCHRITT IN LIU LING“ VON JAN MYRDAL, GEBOREN 1927