: Betr.: Rückkehr ruandischer Flüchtlinge
Als Ende April 1994 Hunderttausende Ruander plötzlich in Tansania auftauchten und innerhalb weniger Tage bei Ngara das größte Flüchtlingslager der Welt entstand, wurde zum ersten Mal das Ausmaß der Tragödie klar, die sich damals in Ruanda abspielte. Aber unter den Flüchtlingen in Tansania waren auch viele Täter des Völkermordes, bei dem damals in Ruanda über eine halbe Million Menschen umgebracht wurden. Sie flohen vor der heute in Ruanda regierenden Tutsi-Armee RPF. Bis jetzt lebten in den Lagern von Tansania etwa 450.000 ruandische Flüchtlinge, davon 160.000 im größten Camp, Benaco, und 110.000 im zweitgrößten Lager Lumasi. Dazu kamen etwa 90.000 burundische Flüchtlinge, deren Zahl durch die jüngsten Kämpfe in Zaire steigt. Nachdem bereits aus Zaire infolge des dortigen Bürgerkrieges über eine halbe Million Ruander in ihre Heimat zurückkehrten, setzte Tansanias Regierung den Ruandern in Tansania ein Ultimatum, das Land bis Jahresende zu verlassen. Nun sind die ersten Hutu, die 1994 aus Ruanda flohen, die letzten, die nach Ruanda zurückkehren. Die Fotos zeigen die Rückkehrbewegung auf der Rusumo-Brücke zwischen Ruanda und Tansania. Foto: Reuter
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen