: Betr.: Gedenktafel für Rosa Luxemburg am Landwehr-Kanal
Keine Schule, keine Straße, kein Platz durfte bisher nach ihr benannt werden, nur eine kleine, heftig angefeindete Briefmarke widmete man ihr vor mehr als zehn Jahren. Jetzt weist zum erstenmal ein versteckt plaziertes stählernes Denkmal mit ihrem Namenszug im Berliner Tiergarten auf ihre Geschichte und ihren Tod hin: Rosa Luxemburg, Sozialistin, auch in den eigenen Reihen angefeindete Sozialdemokratin, entschiedene Rüstungsgegnerin, Jüdin, radikale und empfindsame Frau. Heute vor 69 Jahren wurde sie von Freikorpssoldaten zu Tode geprügelt und hier an dieser Brücke in den Berliner Landwehr–Kanal geworfen. Ein ganzes Menschenalter brauchten die Berliner Regierenden, um sich wenigstens zu einer kleinen, nur von Eingeweihten bemerkbaren Erinnerung durchzuringen. Anträge der Berliner Alternativen Liste, wenigstens eine Brücke oder einen Platz nach ihr zu benennen, wurden abgelehnt. Nach einer erregten Debatte im Berliner Abgeordnetenhaus erlaubte im Herbst 1986 die CDU/FDP–Mehrheit schließlich ein Mahnmal für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, das von einem Berliner Architektenehepaar gestiftet wurde. Foto: ap
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