: Betr.: Fotos aus dem Katalog "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941-44, Ausgabe 1996"
Das Foto aus dem Katalog „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941–44, Ausgabe 1996“ zeigt die öffentliche Erhängung einer Frau im Oktober 1941, die beschuldigt wurde, als Partisanin auf deutsche Soldaten geschossen zu haben. Das ist auf einem kurze Zeit später aufgenommenen Foto zu erkennen, wo am Körper der erhängten Frau ein Plakat mit einer entsprechenden Aufschrift befestigt war. Auch dieses Foto war in der Ausstellung zu sehen. Die Fotos der Hinrichtung bilden eine Sequenz, unklar ist aber, ob sie von dem gleichen Fotografen stammen. Zwei der in der Wehrmachtsausstellung gezeigten Fotos stammen aus dem Bundesarchiv, der Rest aus dem „Museum des Großen Vaterländischen Krieges“ in Minsk. Recherchen ergaben jetzt, dass die erhängte Frau in Wirklichkeit nicht auf deutsche Soldaten geschossen, sondern sowjetischen Kriegsgefangenen zur Flucht verholfen hatte. Zusammen mit der Frau wurden zwei Männer ermordet, insgesamt wurden in vier Stadtteilen jeweils drei Menschen erhängt.
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