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Archiv-Artikel

Betr.: „‚Der Senator guckt immer freundlich‘“, taz bremen vom 13.05.2005 Sekt-Senator in die Galerie!

(…) Das Szenen-Foto ist gelebte Realität und hätte seinen Platz in der Galerie von Klaus Staeck verdient. Mögliche Untertitel: „So gehe ich auf Menschen zu. Ihr Senator für Wirtschaft und Kultur“. Oder: „‚Von OBEN nach unten. So verstehe ich soziale Verteilungskultur. Ihr Senator für Wirtschaft und Kultur.“ LORENZ TEWS, Bremen

Wenn ich als Kultursenator derart viel Bockmist gebaut und nun auch noch die unrühmliche Aufgabe hätte, nach dem Scheitern der Kulturhauptstadt-Bewerbung mit der Sense über die Bremer Kultureinrichtungen hinweggehen zu müssen – dann würde ich die erste Gelegenheit nutzen, einen Zwischenfall zu schaffen, der als menschliche Entgleisung meinen sofortigen Rücktritt begründen könnte. Auch sein Nachfolger wird es nicht leichter haben.

BEN COHRS, Bremen

Mag schon sein, dass alles ein völlig falsch verstandenes Missgeschick war. Jedoch war Herrn Gloysteins eigentliche Absicht, dem Obdachlosen „Sekt in den Mund zu schütten“, auch nicht eben besser. Herrn Scherfs Versuch, die prekäre Situation handhabbar zu machen, sehr in Ehren. Aber er lässt die Voraussetzung der Handlung, die den weitaus größeren Skandal ausmacht, völlig außer Acht: Wie nämlich muss es um den Gemeinsinn einer Stadt bestellt sein, in welcher der Ex-Senator meinte, davon ausgehen zu können, die Lacher auf seiner Seite zu haben? Man denke nur einmal den umgekehrten Fall: Wie hätten wohl die anwesenden Festgäste reagiert, wäre jemand auf die Idee gekommen, den Senator mit Sekt zu begießen? Zwei Welten, eine Stadt.

ANDRÉ BEßLER, Bremen

Ich bin schockiert über das menschenverachtende Verhalten von Peter Gloystein. Es ist extrem zu verabscheuen und zu verurteilen, wie sich dieser Mensch in der Öffentlichkeit verhält und offensichtlich nicht die geringste Achtung vor der Menschenwürde besitzt. Egal ob sein Opfer der Kaiser von China, der Papst oder der kleine Mann um die Ecke ist: so ein Verhalten ist unakzeptabel und muss geahndet werden. Sollte die Bremer CDU (einschließlich Herrn Gloystein) und die Bremische Bürgerschaft nicht den einzig gangbaren Weg, nämlich Herrn Gloysteins Rücktritt aus allen öffentlichen Ämtern, fordern, so ist dies ein weiteres Armutszeugnis für das Demokratie- und Rechtsverständnis bundesdeutscher Politiker.

JÜRGEN MADES, Bremen

Was ist darin so schlimm? Politiker der etablierten Parteien beweisen täglich mehrfach, was sie von Obdachlosen, Hartz-IV-Empfängern usw. halten. Herr Gloystein hat nur das ausgelebt, was andere Politiker hinter „vorgehaltener Hand“ denken und tun. Insofern gebührt Herrn Gloystein Dank: Endlich mal ein Politiker der auch so handelt, wie er denkt… HORST SCHWABE, Bremen