■ Berliner Telegramm: Juden gedachten Opfer der "Fabrik-Aktion"
Die Erinnerung an die Opfer der berüchtigten „Fabrik-Aktion“ der Nazis hat der Direktor der Stiftung „Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum“, Hermann Simon, angemahnt. Vor allem junge Menschen – Juden wie Nichtjuden – müßten sich mit der Vergangenheit ihrer Großeltern und Urgroßeltern auseinandersetzen, sagte Simon gestern bei einer Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde anläßlich der Ereignisse vor genau 54 Jahren in Mitte. Simon erinnerte daran, daß in einer beispiellosen Razzia am 27./28. Februar 1943 rund 7.000 zur Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben verpflichtete Berliner Juden an ihren Arbeitsplätzen festgenommen wurden. Durch den Mut ihrer nichtjüdischen Ehefrauen konnte jedoch eine Reihe jüdischer Männer vor den Gaskammern bewahrt werden. Die Frauen hatten mehr als eine Woche lang vor dem Gefängnis in der Rosenstraße die Freilassung gefordert. ADN
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