Berliner Platte 2 : Laxrosa geben eine Innenansicht des Lebens junger Urbaniten
Alles beginnt mit einem lässigen Gitarrenriff, das auch von den Rolling Stones sein könnte. Ist es aber nicht. Es ist laxrosa. Im Folgenden entscheidet sich das Berliner Quartett auf seinem Debütalbum dann doch lieber dafür, ein bisserl Pop zu machen, mit Elektronik zu experimentieren, die Orgel quengeln zu lassen und freundliche Melodien vorzutragen – was man halt so macht, wenn man auf der Suche ist nach dem scheinbar nicht dingfest zu machenden Sound von Berlin. Das jugendliche Lebensgefühl, das hier beschworen wird, scheint direkt aus der Cabinet-Werbung zu stammen: „Es muss doch noch was anderes geben/ Es ist doch nur das eine Leben“, philosophiert Sängerin Karen Sievers angestrengt. Zum Glück sind die Sorgenfalten nicht zu hören, denn vorwiegend liefern laxrosa eine zwar öfter holprig gereimte, doch recht treffende Innenansicht aus dem Leben junger Urbaniten zwischen Nabelschau und Realitätsverweigerung: „Dann bin ich weg/ von diesem kleinen Erdenfleck“. Allerdings: Wenn man laxrosa so hört, drängt sich ein Gedanke unweigerlich auf: Dies ist wohl der erste Ausläufer der demnächst auf uns zulaufenden Welle, die der Erfolg von Wir sind Helden ausgelöst hat. Die Tsunami-Warnung ergeht hiermit. TO