Berliner Parks: Grün ist die Aussicht
Berlin ist eine der grünsten Großstädte. Die Bürger haben sich schon früh dafür eingesetzt.
An München kommt Berlin nicht ran – zumindest was den größten Park betrifft. Der Englische Garten in der bayerischen Hauptstadt ist die größte städtische Grünanlage Deutschlands und an Stelle acht weltweit. Der größte Park Berlins, das Tempelhofer Feld, ist mit seinen 3,03 Quadratkilometern Fläche mehr als ein Viertel kleiner. Der Größenunterschied entspricht 160 Fußballfeldern.
Wenn es allerdings um den Gesamtanteil öffentlicher Grünflächen in deutschen Städten geht, schlägt Berlin München bei weitem. Laut Senatsverwaltung bestehen 14,3 Prozent der Gesamtfläche Berlins aus öffentlichen Grünflächen. Darunter fallen Parks, Kleingärten, Friedhöfe und Sportanlagen. Hinzu kommen Wälder, Seen und Flüsse – allein davon ist ein Viertel der Stadt bedeckt. Laut der Stadt München finden sich dort nur 8,5 Prozent öffentliches Grün.
Wälder und Seen
Warum Berlin so grün und im Vergleich zu anderen Großstädten nicht zubetoniert ist, hat mehrere Gründe. Die Stadt liege in einer Gegend mit vielen Wäldern und Seen, sagt Ingo Kowarik, Landesbeauftragter für Naturschutz. Andererseits habe es damit zu tun, dass die Politik die Wichtigkeit von Grünflächen für die Stadtentwicklung früh erkannt habe und Bürger sich schon sehr früh engagierten. „Bereits in der Kaiserzeit protestierten die Berliner gegen eine Bebauung des Grunewalds“, sagt Kowarik. „Seitdem ist der Wald tabu.“
Die Berliner lieben ihre Parks. Am Wochenende oder in den Abendstunden zieht es sie in Scharen aufs Tempelhofer Feld, in den Mauerpark oder in den Volkspark Friedrichshain. Aber sie hinterlassen auch eine Menge Müll, dessen Beseitigung die Stadt jedes Jahr Millionen Euro kostet. Allein der Bezirk Mitte zahlt jährlich 880.000 Euro dafür, in Friedrichshain-Kreuzberg sind es 650.000 Euro. Selbst im beschaulichen Reinickendorf kostet die Parkreinigung noch 310.000 Euro.
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