: Berlin prüft Brechmittel-Gabe
BERLIN dpa ■ Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) will den Einsatz von Brechmitteln bei Rauschgifthändlern überprüfen, aber zunächst daran festhalten. Mit der Ankündigung reagierte Körting gestern auf den Tod eines mutmaßlichen Dealers in Bremen. Der 35-Jährige war kürzlich gestorben, nachdem die Polizei ihm gewaltsam ein Brechmittel eingeflößt hatte. Die genaue Todesursache ist noch unklar. Wegen des Verdachts fahrlässiger Tötung wird gegen zwei beteiligte Ärzte ermittelt. Im Dezember 2001 war auch in Hamburg ein Dealer nach der Einnahme von Brechmittel gestorben. „Wir haben den Einsatz bisher für bedenkenlos gehalten“, sagte Körting im Innenausschuss. „Ich kann nicht ausschließen, dass wir unsere Haltung ändern.“ In Berlin wurde seit März 2004 in 41 Fällen Brechmittel verabreicht, in 17 Fällen Drogen ausgespuckt.