Berlin bleibt Defizitsünder

Nach EU-Rechnungen geht’s auch 2005 über 3 Prozent

STRASSBURG/BERLIN dpa ■ Deutschland und Frankreich wollen den Euro-Stabilitätspakt lockern – das vereinbarten Gerhard Schröder und sein französischer Amtskollege Jacques Chirac bei ihrem gestrigen Treffen in Berlin. Die hiesige Regierung hat großes Interesse an einer Lockerung: Deutschland wird den Pakt laut EU-Kommission 2005 im vierten Jahr in Folge brechen. Die EU erwartet eine Neuverschuldung von 3,4 Prozent. Falls nicht zusätzlich gespart wird, dürfte Berlin erst 2006 mit einem Defizit von 2,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wieder die Maastrichter Defizitgrenze von 3 Prozent unterbieten. Die Defizitkrise im Euro-Gebiet bleibt bedrohlich. Knapp die Hälfte der 12 Euro-Länder wird laut EU-Gutachten im nächsten Jahr bei 3 Prozent Defizit liegen – oder darüber.