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Archiv-Artikel

Beratungsresistente Senatorin

Betr.: „Ein ganz neues Handwerkszeug“, taz hamburg v. 6. 3.

(...) Frau Dinges-Dierig hat keine pädagogische Zielvorstellung, aber die Kollegien sollen sich im Frühjahr eine ausdenken.

Die Bemerkung: „Sie (die Lehrer) müssen ja nicht sechs Stunden hintereinander haben. Das passiert nur, weil jeder ganz früh wieder Feierabend haben möchte“, finde ich gegenüber ihren Dienstbefohlenen eine Frechheit. Spätestens seit Einführung des Arbeitszeitmodells weiß sie, dass in den gut 46 Wochenstunden die Vor- und Nachbereitung, die sowieso zeitlich zu schlecht honoriert wird, enthalten ist, also der Tag mit den sechs Unterrichtsstunden nicht als beendet angesehen werden kann. Wenn sie vorhat, die gesamte Lehrerarbeitszeit in die Schule zu verlegen, haben die Lehrer mit Sicherheit nichts dagegen, wenn ihnen Büros mit Arbeitsplätzen für die Vor-und Nachbereitung eingerichtet werden, die derzeitigen Lehrerzimmer bieten die Arbeitsatmosphäre eines Verladebahnhofs.

Danke für Ihre kritischen Fragestellungen, die Frau Dinges-Dierig nicht hindern werden, beratungsresistent ihren „Weg“ zu beschreiten, weiter an den Betroffenen vorbei. KERSTI WOLNOW