: Beirat: Geld für Missbrauchsopfer
Der ehrenamtliche Berliner Vollzugsbeirat (BVB), der unter anderem den Senat berät, hat mehr Geld für die Opfer von Sexualstraftaten gefordert. „Der Ruf nach immer härteren Strafen ist ein Irrweg, der den Opfern nicht hilft und keine Verbrechen verhindert“, sagte der Vorsitzende Olaf Heischel gestern. In Berlin würden nur 70.000 Euro im Jahr für Opferberatung ausgegeben. Das stehe in starkem Missverhältnis zu 200 Millionen Euro für Gefängnisse und Staatsanwaltschaft. „Diejenigen, deren Schmerz uns angeblich am meisten berührt, kommen zu kurz“, so Heischel. Härtere Strafen seien dagegen eine „teure und wahnhafte Sackgasse“. Statistiken belegten, dass vier von fünf Sexualstraftaten von Ersttätern begangen würden und die Fälle von Kindesmissbrauch seit den 60er-Jahren sogar um die Hälfte zurückgegangen seien. DPA