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Archiv-Artikel

Bei den Wahlen abstrafen

betr.: „Links und frei im Doppelpack“, taz nrw vom 28.10.04Das kann doch wohl nicht wahr sein! Während es der Rechten offensichtlich gelingt – nicht zuletzt im Hinblick auf die NRW-Landtagswahlen – sich zusammen zu schließen, läuft auf der Linken das alte Spiel „das gleiche Ziel erreichen, aber bitte schön getrennt marschieren“. Wo es doch offensichtlich ist, dass sie als Einzelgruppierungen keinerlei Chance haben, bei den bevorstehenden Landtagswahlen ernst zu nehmende Ergebnisse einzufahren – es sei denn, sie schlössen sich zu einem großen linken Bündnis zusammen. Oder meinen die obersten WASGler, sie könnten die lächerlichen 1,1 Prozent der PDS bei den letzten Landtagswahlen toppen? Und worauf bitteschön gründet der Alleinvertretungsanspruch der Linken von Herrn Kutzmutz und Frau Wagenknecht? Gerade weil niemandem geholfen ist, wenn beide antreten und dann an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, sollten sie sich zusammenschließen, um über diese Hürde zu gelangen. Was wäre denn so schrecklich daran, wenn die PDS im Westen ihr Potential in eine starke Linkspartei einbrächte, und die PDS im Osten diese Rolle – sozusagen als Schwesterpartei der WASG oder wie die zukünftige Partei sich nennen wird – übernähme? Die linken Wähler werden einen solchen kühnen Schritt zu honorieren wissen.

Was sonst bleibt ihnen zu tun? Erst einmal die Verantwortlichen der beiden Gruppierungen zu zwingen, die Hosen runter zu lassen und klar und deutlich zu sagen, ob sie das Bündnis wollen oder nicht. Und wenn sie es nicht wollen, dann können wir sie bei den kommenden Landtagswahlen abstrafen: wir bleiben lieber zu Hause, als ihnen mit unseren Stimmen dazu zu verhelfen, sich als die linke Alternative aufzuspielen, die gerade sie durch ihr lächerliches Konkurrenzgerangel vereitelt haben. EVA-MARIA BRUCHHAUS, Köln