SCHWEINEGRIPPE : Bei Kindern besser kein Tamiflu
LONDON | Grippemittel wie Tamiflu oder Relenza sollten Kindern mit Schweinegrippe nach Meinung britischer Forscher nicht verabreicht werden. Bei Kindern unter zwölf Jahren würden die Medikamente die Gefahr einer Weiterverbreitung der Grippeviren nur geringfügig eindämmen, heißt es in einer Studie von Medizinern der Universität Oxford für die Fachzeitschrift British Medical Journal. Zwar könne die Dauer der Erkrankung um etwa eineinhalb Tage verkürzt werden, eine weitverbreitete Nutzung von Tamiflu könne aber dazu führen, dass das Virus dagegen immun wird. Tamiflu kann bei Kindern schon ab einem Jahr verschrieben werden. Gegen eine Anwendung spreche nach Ansicht der Forscher auch, dass sich etwa fünf Prozent der Kinder bei der Einnahme von Tamiflu übergeben müssten, was zu einer Austrocknung und anderen Komplikationen führen könne. Bei einem milden Verlauf der Schweinegrippe bräuchten erkrankte Kinder wie bei jeder anderen Grippe Flüssigkeit und Ruhe. Sofern es sonst keine schweren Gesundheitsprobleme gebe, bestehe kein Grund zur Einnahme von Tamiflu, heißt es in der Studie der britischen Mediziner. (dpa)