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Archiv-Artikel

Begrenzte Möglichkeiten nutzen

Betr.: „Mächtige Betriebsräte“, taz bremen vom 25.8.05

Betriebsräte denken eben realistischer und wirtschaftlicher als der Leiter des Bremer Gesundheitsamtes. Herr Zenker sollte sich besser informieren bevor er seine (Vor-)Urteile in die Öffentlichkeit hinaus posaunt. Nicht der Betriebsrat des Klinikums Ost hat mit der Geschäftsführung den Dangaster Konsens verhandelt, sondern der Konzernbetriebsrat mit den Geschäftsführern aller Klinika der Gesundheit Nord. Wir Betriebsräte wollen nicht falsche Weichen stellen. Die Regionalisierung der Psychiatrie ist in Bremen weit vorangeschritten und braucht keinen Vergleich, insbesondere mit den Flächenstaaten, zu scheuen. Jedoch gilt für die Psychiatrie das Gleiche wie für die somatischen Disziplinen. Je kleiner und zerstückelter die Facheinheiten sind, um so mehr Personal benötigt man. Deshalb ja auch die Idee der Kompetenzzentren. Die Betriebsräte sind die letzten, die weniger Personal fordern, allerdings sind wir realistisch genug um einzuschätzen, dass man nicht mehr ausgeben kann als man einnimmt, ohne irgendwann in Konkurs zu gehen. Gerne treiben wir die Regionalisierung weiter voran, wenn uns die Mittel zur Verfügung gestellt werden für genug Personal, um in den Regionen psychisch Kranke fachgerecht zu behandeln. Nur haben wir jetzt schon feststellen müssen, dass wir bei weiterer Dezentralisierung an Grenzen stoßen. Ideologie hilft da nicht weiter. Wir müssen pragmatisch handeln. Lothar Schröder, Betriebsratsvorsitzender Klinikum Ost