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Archiv-Artikel

Begnadigungen in Illinois

betr.: „Todgeweihte leben länger“, „Entscheidung gegen Justizwillkür“, „Historische Entscheidung mit Folgen für das Justizwesen“, taz vom 13. 1. 03

Eine der wenigen wirklich positiven Nachrichten der letzten Monate. Frieden in der Welt gibt es vielleicht eher, wenn unsere Gesellschaften es sich öfter leisten, auf Vergeltung – wofü auch immer – zu verzichten. Wenn’s damit bei der Mutter aller Demokratien zu Hause mal ernsthaft anfängt, dann könnten in Zukunft auch die Menschen derjenigen Staaten wieder Hoffnung haben, deren Regierende sich vor Amerika dummerweise als die Achsenmächte des Bösen geoutet haben.

Auch wenn der Hoffnungsträger für zivilisiertere Umgangsweisen unter den Menschen diesmal schon wieder ein Republikaner ist. Schlagt den Exgouverneur sicherheitshalber für den Friedensnobelpreis vor! Schaden kann’s jedenfalls nicht, aber vieleicht ließe sich dadurch sein „demokratischer“ Nachfolger zumindest so weit beeindrucken, dass er sich die Sache mit dem Moratorium in Illinois zum Wohle der dort zukünftig zum Tode Verurteilten nochmals durch den Kopf gehen lässt.

TIMO KUHRAU, Großalmerode