: Bedroht und beleidigt
betr.: „Ein Stellvertreterkrieg der Medien“, Interview mit Schuldirektorin Mira Lammers zum Schulkonflikt an einer Kreuzberger Oberschule, taz vom 5. 12. 06
Wir haben den Artikel mit Bestürzung zur Kenntnis genommen. Die Einseitigkeit Ihrer neuen Darstellung sowie die nicht gezeigte journalistische Sorgfaltspflicht machten uns und die beiden Schülerinnen doch sehr betroffen.
Nach den monatelangen Bedrohungen, Beschimpfungen, Beleidigungen und tätlichen Angriffen mit antisemitischem Hintergrund empfinden die Mädchen Ihre Berichterstattung als Herabwürdigung und Bagatellisierung eines von Ihnen offensichtlich nicht erkannten Problems. Die Bedrohung mit antisemitischem Hintergrund ging nicht nur von einem Mädchen aus. Im Übrigen wurde der politische Hintergrund vor Zeugen zugegeben.
Wir möchten klarstellen, dass es sich hier nicht um eine Einzeltat handelte und nicht nur auf einem Streit zwischen zwei Mädchen basierte. Der Schuldirektor persönlich hat in einem Fernsehinterview die bedrohliche Situation in und um die Schule geschildert. Die Polizei und der Staatsschutz unterstützten uns jederzeit und bestärkten uns auch in unserem Vorgehen, diese Vorfälle nicht stillschweigend zu dulden – wie es leider noch zu häufig geschieht –, sondern mutig und gezielt gegen solche Angriffe vorzugehen.
M. LESSNY, betroffene Pflegemutter,
RENATE SCHUSCH, Pressesprecher AktivVerbund Berlin e. V.
Pflegeeltern für Pflegekinder