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Beate Schederschaut sich in Berlins Galerien um

Auch der entspannteste Sommer neigt sich irgendwann seinem Ende zu. Für die Berliner Galerien heißt es nun, sich auf den September vorzubereiten, wenn die Saison losgeht und die Berlin Art Week mit ihren Messen sowie Institutions- wie Galerieausstellungen ansteht. Einen sanften Übergang darauf möchte die Kreuzberger Galerie Klemm’s bereiten. „Soft Bullet In(n)“ lautet der Titel der Gruppenschau, die Künstler*innen aus dem Galerieprogramm zusammenführt, mit Arbeiten die der Jahreszeit mehr oder weniger entsprechend von Erschöpfung und Widerstand handeln, was am griffigsten Sven Johnes „Sea View Hospital“ – „If You Burn My Wings How Can I Fly“, der Siebdruck eines Graffitos aus einer US-Tuberkulose-Klinik – auf den Punkt bringt. Widerständig gegenüber üblichen Erwartungen verhält sich auch die Ausstellung an sich. Im Verlauf sollen Arbeiten hinzukommen oder sich verändern (Bis 22. 9., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Prinzessinnenstr. 29).

Schon verpasst, während Sie diese Zeilen lesen, haben Sie die Live-Performance von David Zink Yi zu seiner Ausstellung „Being The Measure“ in der König Galerie.Weiterhin zu sehen ist dort jedoch die gleichnamige Videoarbeit. Zink Yi arbeitete dafür nicht nur mit einer Gruppe kubanischer Musiker zusammen, die mit ihren Instrumenten und Zink Yis „klangbare Skulpturen“ improvisierten, sondern auch mit der Autorin Angie Keefer. Deren Text liefert quasi die Reflexionsebene zur musikalischen Improvisation, er handelt von Gedankenflüssen, Körpern im Raum und Verbindungen zwischen Individuen (bis 23. 9., Di.–Sa. 11–19, So. 12–18 Uhr, Alexandrinenstr. 118–121).

Zu den schönsten Eigenheiten der kommunalen Galerie im Haus am Kleistpark gehört, dass man mit etwas Glück zeitgleich zum Ausstellungsbesuch ein Konzert zu hören bekommt. In dem Backsteinbau befindet sich nämlich auch die Leo-Kestenberg-Musikschule. Mit der entsprechenden klassischen Musik untermalt, lässt es sich dann noch besser über das Erhabene nachsinnen – in der Musik wie in der Landschaftsfotografie, mit der sich Peter Oehlmann beschäftigt. Konkret geht es ihm in der Ausstellung „Über Land“ um das Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Seine Landschaften weisen allesamt Spuren des Anthropozäns auf. So zeigt er Hinterköpfe von Tourist*innen vor dem argentinischen Gletscher Perito Moreno, Kleingartenkolonien in Leipzig, eine Schwimmerin vor Nizza, einen Trampelpfad zur ehemaligen US-Überwachungsstation auf dem Teufelsberg oder uckermärkische Provinzidyllen (bis 30. 9., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Grunewaldstr. 6–7).

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